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Testbericht Blizzard Zero G95 (2019-2021)

Aktualisiert: 12. Dez. 2020

Ja was soll ich den so schreiben bei meinem aller ersten Blogeintrag auf dieser Seite? Und warum such ich mir dafür gerade diesen Ski aus. Nun ja, möglicherweise weil mir gerade diese beiden Bretter den ganzen letzten Winter zum gefühlt schönsten Winter meines bisherigen Daseins gemacht haben. Gut, zugegeben, einen erheblichen Anteil hatte natürlich auch die außerordentlich gute Gesellschaft. Aber jetzt ab zum eigentlichen Thema.

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Allgemeines

Die Zero-G Serie von Blizzard ist inzwischen auch keine Weltneuheit mehr. Meines Wissens nach ist die aktuelle Serie die dritte Generation. Und ganz im Gegensatz zu so vielen Hollywood Filmen wurde die Serie nicht von Auflage zu Auflage schlechter. Ganz im Gegenteil! Die aktuelle Auflage ist so gut wie nie zuvor! Kurz zusammengefasst mal die Eckpunkte:

Gewicht: 1125g pro Ski Konstruktion: Carbon Drive 2.0-Technologie Rocker: Tip-Tail Rocker Verfügare Längen: 164 cm, 171 cm, 178 cm, 185 cm

Blizzard selbst wirbt ja damit, dass der Ski bei der ersten Abfahrt auf der höchsten und längsten Piste der Welt dabei war - der ersten Skibefahrung des Lhotse Couloir im Himalaya in Nepal. Und zugegeben, was die Skibergsteiger Hilaree Nelson und Jim Morrison da abgeliefert haben ist schon echt beeindruckend. Den ganzen Film dazu gibts auf Youtube zum sehen.

Wenn man so einen Ski bis auf 8.516 m Höhe mitnimmt um damit ein bisher unbefahrenes Couloir in einer der unwirklichsten Umgebungen der Erde zu befahren, dann muss es damit wohl mehr als Sponsoring auf sich haben. Eine 95er Mittelbreite ist ja normalerweise nicht gerade die erste Wahl von Speedbergsteigern und Rekordjägern. Was also ist das Erfolgsgeheimnis dieses Ski's aus dem schönen Mittersill im Salzburgerland. Aus meiner Sicht spielt vor allem das außergewöhnliche Verhältnis vom Gewicht zu Steifigkeit bzw. allgeimein dessen Fahreigenschaften eine große Rolle.

Gewicht

Trotz seiner recht anständigen Aufstandsfläche ist der Ski wirklich unglaublich leicht. Hat man das Ding zum ersten mal in der Hand, wird man kaum glauben, dass man damit tatsächlich ordentlich Skifahren kann. Möglich macht das eine interessante Kombination mit einem Kern aus einem Paulowniaholz, welches sehr leicht is, und einer eingearbeiteten Carbonschicht, um die nötige Steifigkeit herzustellen. In der letzten Generation war der Ski noch eine Spur schwerer als das aktuelle Modell. Zusätzlich hatten die Salzburger noch etwas mehr Carbon im Ski verarbeitet. Dadurch war er noch sportlicher in der Fahrweise und für die meisten Skifahrer fast etwas zu schwierig im Handling. Die aktuelle Auflage wurde etwas leichter und "entspannter" und dadurch auch in allen Bereichen etwas leichtfüßiger ;)




Steifigkeit

Vorab: Carbon machts möglich! Steifigkeit ist ein Begriff der nicht ganz so leicht greifbar ist wie Gewicht. Im Artikel zu Ski-Flex und Steifigkeit könnt ihr die genaue Erklärung nachlesen.


Wie bereits kurz erwähnt hat der neue Zero G einen etwas weniger straffen Flex (Steifigkeit in Längsrichtung) wie die Vorgängerversion. Eine "gscheite" Spannung hat das Ding aber trotzdem und zwar deutlich mehr als die meisten Ski in der Klasse auf dieser weiten Welt. Das hilft im Tiefschnee weil dadurch die Last besser auf die gesamte Skifläche verteilt wird. Auf der Piste bzw. auf hartem Untergrund bringt der Ski dadurch mehr Druck auf Schaufel und Ende. Die Führungseigenschaften werden besser, der Ski ruhiger und die Kanten greifen bissiger. Das Ganze erfordert aber auch einen etwas fortgeschritteneren Fahrer, denn dieser Biss muss auch kontrolliert werden. Dass die Tüftler bei Blizzard der neue Version etwas von seiner Spannung genommen haben macht den Ski wendiger und verspielter. Von seiner sportlichen Performance hat er dabei aber nicht viel eingebüßt!


Fazit

Der neue ZeroG95 von Blizzard ist ein wahrer Alleskönner. Ich muss zugeben, dass ich ein absoluter Fan dieses Ski's bin. Und nicht nur ich bin diesen zwei Wunderbrettern verfallen. Auch unser Skitrainer Fabi würd nichts mehr anderes fahren wollen. Die Ski sind so leicht, dass man sie kaum unter den Füßen bemerkt. Schraubt man noch eine halbwegs stabile Bindung drauf die dem harten Feedback des Ski's gewachsen ist, dann spurt das Ding Bergab, dass man die Mundwinkel gut einschmieren muss. Denn die könnten sonst noch einreißen, so breit ist das Grinsen nach der Abfahrt. Neulich hab ich den Ski einem hart gesottenen Freerider zum ausprobieren gegeben, der normalerweise nichts was dünner als 100 ist unter seinem Fuß kommen lasst und das ganze leichte Speedtouren Zeug meidet wie der Vampir den Knoblauch. Aber auch der meinte, er wäre überrascht was der Ski hergiebt (für seine seiner Meinung nach schlanken 95er Mittelbreite).

Ich selber habe den Ski heuer auch einige Male im Skigebiet auf der Piste gefahren und muss sagen, dass man damit richtig gut seine Schwünge durchziehen kann. Manchmal vergisst man sogar, dass das eigentlich gar kein Pistenski ist. Sebst bei vollem Speed haltet der Ski dem Druck stand und wird dabei in keinster Weise unruhig. Er spurt und spurt und spurt. Nach gut 50 Skitagen inzwischen auf dem Ski, abseits und auf der Piste, weiß ich ehrlich gesagt nicht was dieses Gerät noch in Verlegenheit bringen könnte.



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